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 Der Drachenkampf

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Argosch
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Argosch


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BeitragThema: Der Drachenkampf   Der Drachenkampf Icon_minitimeMi März 12, 2008 10:13 pm

Diese Geschichte trug sich während der großen Drachenhatz im Jahre 758 nach den Bruderkriegen zu und erzählt von den beiden Jägern Liùtasil und Argosch.


Liùtasil und Argosch bewegten sich durch die Wälder westlich von Alkazaba noc Draco – der eine leichtfüßig, der andere mit eisenbeschlagenen Stiefeln schwer aufstampfend – in Richtung Norden.
Dort war der Treffpunkt, den sie ausgemacht hatten, sich mit den anderen Wahrern der Tugend zu vereinigen.
Sie waren Greifax’ Ruf nach Kämpfern gefolgt und würden nun ihren Teil wider den Geschuppten leisten.
Doch noch bevor sie ihre Kräfte zusammenführen konnten, stießen die beiden auf unerwartet frühe Gegenwehr:
Lindwürmer, die sich den beiden mit lauten Schmatz- und Reißgeräuschen ankündigten. Irgendwo vor ihnen mussten diese Biester ein blutiges Mahl halten.
Argosch blieb sofort stehen und, ohne dass eine Absprache nötig gewesen wäre, pirschte Liùtasil, der Elf, vor, um Anzahl und Position der Gegner herauszufinden. Auf leisen Sohlen näherte sich der erfahrene Jäger und Waldläufer dem Ursprung des Geräusches.
Liùtasil verschwand aus dem Blickfeld seines zwergischen Begleiters, doch wusste dieser sich mittlerweile auf die hervorragenden Sinne und Fertigkeiten des Elfen zu verlassen.
Nach einer Weile vernahm Argosch plötzlich ein leises Knacken irgendwo aus dem Unterholz links von ihm. Er wirbelte herum, Katharsis, seinen Kampfhammer zum Schlage erhoben – nur war nichts zu erkennen, worauf er hätte schlagen können.
Im Kampf Zwerg gegen böse, wilde Kreatur fühlte er sich wohl, diese „Wer-den-anderen-zuerst-sieht-und-hinterrücks-erschlägt-hat-gewonnen“ Kampfweise behagte ihm jedoch ganz und gar nicht. Unschlüssig, was er jetzt tun sollte, suchte er immer wieder den Wald in der Richtung aus der das Knacken gekommen war mit zusammengekniffenen Augen ab.
Er stellte sich breitbeinig hin, den Schild vor dem Körper und begann mit kleinen Schritten, die Füße nie weit über den Boden hebend, rückwärts zu gehen.
Plötzlich sah er einen Schatten zwischen den Bäumen auf ihn zuhuschen.
Argosch hob den Hammer und...
“Spar die das für unsere Gegner auf.“
Die leise Stimme des Elfen ließ ihn mit einem zwar innerlichen, aber umso erleichterteren Seufzen seine Waffe senken.
“Fast hätte ich dich erschlagen!, grummelte Argosch. Das spöttische Lächeln Liùtasils nicht beachtend fragte er:
“Und? Was hast du gesehen? Und warum hat das so lange gedauert?“
„Drei Lindwürmer auf einer Lichtung, kaum 50 Schritt entfernt Richtung Norden. Sie fressen gerade. Der Wind steht ungünstig, deshalb musste ich einen Bogen schlagen. Sonst hätten sie mich wittern können. Es wäre töricht, nicht das Überraschungsmoment für uns zu nutzen.
Lass uns also erst nach Osten und dann dort an ihnen vorbei nach Norden. So haben wir den Wind gegen uns stehen und eine gute Möglichkeit diese Biester zu erlegen.“

Argosch vertraute Liùtasils Fähigkeiten im Kampf zwischen Bäumen blind.
„Geh’ voran Freund. Erteilen wir ihnen eine blutige Lektion.“
So leise sie konnten pirschten sie los. Sie schlugen einen großen Bogen um den Fressplatz der Geschuppten und es waren nun beinahe zehn Minuten vergangen bis Liùtasil den Arm hob. Er begann mit den Fingern die geschätzte Anzahl von Schritten anzuzeigen und dann deutete er in die Richtung, in der die Lichtung lag.
Schnell überprüfte Argosch den Sitz seiner Rüstung, hob den Schild an und ging los.
Der Elf hielt sich dicht hinter ihm und legte einen Pfeil auf seinen Bogen.
Nun waren die Fresslaute wieder zu hören und kurz darauf konnte auch der Zwerg die zu groß geratenen Eidechsen sehen.
Liùtasil bezog Stellung, halb von einem großen Baum verdeckt und legte an. Argosch tat einige Schritte von ihm weg, atmete tief ein und rannte, Schild und Hammer kampfbereit erhoben und laut brüllend, auf die Lichtung zu.
Seine Aufgabe war einfach: Er musste die Gegner in den Nahkampf zwingen und binden, sodass der Elf ungefährdet das Feuer eröffnen konnte. Liùtasil würde während des Kampfes des öfteren die Position wechseln und präzise Schüsse abgeben.
Völlig verdattert, dass jemand so dreist war, die angehenden Drachen bei ihrem Mahl zu stören, ließen sie Argosch nahezu unbehelligt herankommen. Dann entbrannte der Kampf. Argosch verzichtet zu Gunsten eines festen Stands auf den ersten Schlag und hob den Schild weiter an. Er musste peinlich genau darauf achten, nicht eingekreist zu werden. Schon traf der erste krallenbewehrte Hieb mit fürchterlicher Kraft auf den Schild. Doch Argosch wich nicht zurück – im Gegenteil er warf sich energisch mit dem Schild gegen den Lindwurm, sodass dieser zurücktaumelte. Blitzschnell brachte sich Argosch außer Reichweite der bereits heransausenden Krallen der beiden anderen. In dem Moment, da Argosch nach hinten wich, schlug mit einem knirschenden Laut ein Pfeil in die Flanke des Lindwurms, dem Argosch den Schildstoß versetzt hatte.
Fauchend knickte das Untier zur Seite hin ein. Verwirrt verzichteten die beiden anderen auf einen Angriff. Sie konnten sich keinen Reim auf die plötzliche Verletzung machen.
Unterschätze nie deinen Gegner. Nach dieser alten Kriegerweisheit bewegte sich Liùtasil so, dass die Lindwürmer ihn nicht wittern konnten. Zwar beschäftigte Argosch sie, aber wer weiß schon, was in einer Eidechse vorgeht. Der erste Schuss war ein wunderbarer Treffer gewesen. Es war utopisch anzunehmen, dass man einen Lindwurm mit einem Schuss niederstrecken konnte, aber er hatte doch die Kampffähigkeit stark eingeschränkt. Er würde versuchen, alle drei derart zu verletzen, um Argosch den Kampf zu erleichtern. Dann erst würde er sie töten. Das klang brutal und herzlos, doch gegen diese gut gepanzerten Ungeheuer musste man solche Vorgehensweisen nutzen. Er legte neuerlich an...
Argosch parierte einen weiteren Hieb. Seine Gegner hatten sich wieder gefangen und griffen nun mit weitaus mehr Ernsthaftigkeit an. Immer wieder stießen zwei vor und griffen ihn an, während der verbliebene auf eine Lücke in Argoschs Deckung wartete. Langsam begann sein Schildarm taub zu werden. Selbst hatte er noch keinen Hieb anbringen können und die Chance darauf sank mit jeder parierten Attacke.
Gerade als er etwas Luft hatte, flog ein weiterer Pfeil heran. Das Geschoss jagte auf einen der Angreifer zu, kam aber im falschen Winkel auf und glitt unwirksam über den geschuppten Nackenansatz. Die Köpfe der drei Lindwürmer ruckten in die Richtung, aus der der Pfeil gekommen war – scheinbar hatten sie Liùtasil im Unterholz ausgemacht.
Schon versuchte einer von ihnen an Argosch vorbei auf den Elfen zuzulaufen. Das konnte Argosch nicht zulassen. Er ließ seine Deckung fallen und sprang auf den Lindwurm zu. Der mit aller Kraft geführte Schlag, zerschmetterte die Schulter des linken Vorderlaufes und mit schrillem Geschrei brach das Monster zusammen. Doch Argosch bekam keine Gelegenheit, sich über seinen Erfolg zu freuen. Ein fürchterlicher Schlag in den Rücken schleuderte ihn zwei Schritt weit zu Boden. Er bekam keine Luft, die Rüstung war an der rechten Seite eingedrückt und die Platten raubten ihm den Atem. Er begann verzweifelt die Riemen zu lösen...
Ein entsetztes Keuchen entrann Liùtasil.
Angesichts der leichten Beute, die dort vor ihnen lag, verloren die Lindwürmer jegliches Interesse an dem Elfen. Selbst der, dem Argosch das Schultergelenk zerschmettert hatte, setzte sich in Bewegung, dem Zwergen den Rest zu geben.
Liùtasil musste die Aufmerksamkeit auf sich lenken – und das hieß in den Nahkampf zu gehen. Im Laufen spannte er seinen Bogen und schickte einen Pfeil in den Hinterlauf des noch nicht verletzten Gegners. Dann warf er die Waffe achtlos beiseite und zog seine beiden langen, dünnen Dolche aus dem Gürtel. Er setzte zum Endspurt an...
Argosch hatte endlich einen Riemen gefunden und es geschafft ihn zu öffnen. Gierig sog er die Luft in seine nach Sauerstoff lechzenden Lungen, da spürte er etwas ungemein schweres auf seinen Helm drücken und knirschend und quietschend dieser langsam aber sicher nach...
Einer der Lindwürmer hatte die Klaue auf Argoschs Helm gesetzt und drückte seinen Kopf fest auf den Boden. Mit ungemeiner Präzision, zog er – beinahe sanft – die halbgeöffnete Rückenplatte beiseite. Das Zähnebewehrte Maul näherte sich dem entblößten Rücken des Zwergen.
Seine Schritte kaum verlangsamend stieß Liùtasil den Dolch mit der Rechten hinter den Kiefer des Untiers. Kreischend ließ dieser von Argosch ab. Im Nahkampf musste der Elf den einzigen Vorteil nutzen, den er hatte – seine Schnelligkeit. Er setzte über den getroffenen Lindwurm hinweg und entging mit einem schnellen Richtungswechsel dem erwartungsvoll aufgerissenen Maul eines anderen...
Endlich ließ das Gewicht auf seinem Kopf nach. Schnell riss Argosch den verbeulten Helm vom Kopf und streifte im Aufstehen den Rest der Rüstung ab. Den Schild hatte er verloren und so packte er Katharsis mit beiden Händen und hieb mit aller Kraft gegen den Kopf des Geschuppten, der ihn fast verspeist hatte. Knirschend und krachend brach die Schädelplatte und der Lindwurm brach tot zusammen.
Das hast du davon!,
dachte Argosch und wandte sich um. Ein paar Schritte entfernt tanzte Liùtasil einen Tanz des Todes. Immer wieder traf er eines der Monstren mit seinen Dolchen und brachte sich dann mit geschickten Drehungen und Sprüngen in Sicherheit, nur um sofort wieder vorzustoßen. Die meisten seiner Stiche glitten an den harten Schuppen ab, aber die ohnehin schon verletzten Tiere büßten immer mehr an Schnelligkeit und Kraft ein. Immer öfter gelang es dem Elfen, seinen Gegnern kleine Wunden beizubringen.
Er hatte Argosch das Leben gerettet und nun würde Argosch seinen Freund sicher nicht allein dort kämpfen lassen. Seiner Rüstung beraubt, war er zwar nicht gut geschützt, aber wesentlich schneller. Der Elf hatte sich mit seiner Schnelligkeit der ungeteilten Aufmerksamkeit der beiden verbliebenen Echsen versichert. Immer wieder schnappten die Mäuler ins Leere und immer rasender und unkontrollierter zuckten die Klauen mal in diese mal in jene Richtung, ohne je etwas zu treffen. Argosch griff ins Kampfgeschehen ein, indem er den Hammer mit beiden Händen hoch über den Kopf hob und ihn dann auf das Rückgrat des einen Lindwurms krachen ließ. Es brach und in purer Agonie wand sich der wie durch ein Wunder noch lebende Drache auf dem Boden. Nun allein und verletzt gegen zwei Gegner stehend war der letzte kampffähige Lindwurm schnell erlegt als Argosch ihm mit einem kräftigen Schlag in den Nacken das Genick brach. Keuchend betrachteten sie den immer noch vor Schmerzen kreischenden Lindwurm mit dem gebrochenen Rückgrat und der Elf wandte sich schnell ab.
Erlöse ihn bitte. Schnell!
Liùtasil verstand die Natur und die Geschöpfe der Wälder weit besser als viele andere. Nichts desto trotz, war er ein erbitterter Gegner, wenn es um die Erhaltung des Gleichgewichtes ging. Deshalb beteiligte er sich an der Drachenhatz.
Aber ein Wesen – gleich welcher Art – leiden zu sehen war ihm eine Qual.
So ging Argosch zu dem Todgeweihten Lindwurm und erschlug ihn.
Sie gingen ein paar Schritte und Liùtasil reinigte seine Dolche und hob den Bogen auf. Argosch derweil ließ sich schwer ins Gras fallen und betrachtete seine Brust. An vielen Stellen hatten sich dunkle blaue Flecke gebildet und er konnte nur annehmen, dass sein Rücken und das Gesicht ungleich schlimmer aussahen.
Wenn er an die Arbeit dachte, die das Ausbeulen seiner Rüstung beanspruchen würde, wurden die Schmerzen ungleich schlimmer.
Der sanfte Griff des Elfen auf seiner Schulter riss ihn aus seinen Gedanken.
Komm, lass uns die anderen suchen und dann schnell in die Stadt zurückkehren. Ich glaube das reicht für heute.
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