Mercaturia
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Mercaturia

Handelsstadt im Norden von Dunladan
 
StartseiteSuchenNeueste BilderAnmeldenLogin

 

 Bleibt wachsam

Nach unten 
AutorNachricht
RoterBaron

RoterBaron


Anzahl der Beiträge : 78
Anmeldedatum : 02.03.08

Charakter
Rasse: Mensch
Geschlecht: Männchen
Beruf: Alchemist

Bleibt wachsam Empty
BeitragThema: Bleibt wachsam   Bleibt wachsam Icon_minitimeMo März 24, 2008 11:23 am

Ihm war nicht klar, wie lange er so gelegen haben musste. Jeder einzelne Knochen seiner rechten Seite, jeder Muskel der gespannt wurde schrien in seinem Körper und wollten den Dienst verweigern. Ja, jetzt kam die Erinnerung wieder.

Hier hatte ihn der kleine, bullige Zwerg mit seinem Helm erwischt. Als er es nach einem langen Zweikampf endlich geschafft hatte diesen zu entwaffnen und sich des Sieges schon sicher glaubte war dieser "Wurm" wie eine Furie mit gesenktem Kopf auf ihn zugeprescht. Er hatte noch versucht sich fortzudrehen, da rammte der Kupferhelm gegen seine rechte Seite und presste ihm die Luft aus den Lungen. Augenblicklich wurde es schwarz vor seinen Augen - aufgewacht war er dann wieder hier.

"Na - endlich ausgeschlafen?" tönte eine Stimme aus der rechten Ecke. "Heute hätte es ja fast klappen können". Der amüsierte Unterton war auch in seinem Zustand nicht zu überhören. Er fühlte, wie sich ein feuchter Lappen auf seiner verletzten Stelle ausbreitete. Es duftete nach Kräutern und Salben. "Wie oft habe ich Dir schon gesagt - Deckung, Deckung, Deckung? Was nützt es Dir mit Deinen Schwerten umgehen zu können wenn du deine mädchenhafte Figur nicht beschützen kannst?"

Er hasste es wenn Elkon, so hieß der Zwerg, diese Predigten anfing. Aber im Moment war er nicht wirklich in der Lage sich dagegen zu wehren - und er hatte ja Recht. Wenn man schon nicht mit genügend Muskeln gesegnet war dann musste man mehr das Hirn anstrengen. Selten war es ihm bisher gelungen den Zwerg zu entwaffnen, aber immer wieder konnte Elkon die vermeintliche Niederlage in einen Sieg verwandeln. Meistens durch solche Überraschungsangriffe die nur ein Zwergenschädel aushielt.

Es würde zwei, drei Tage dauern bis er wieder völlig auf dem Damm war. Bis dahin würde er versuchen durch Meditationen sein inneres Gleichgewicht wiederzufinden das durch solche Niederlagen doch arg ramponiert wurde. Als Kind hatte der Elf, wie jeder andere Heranwachsende auch, von großen Abenteuern geträumt. Er wollte Drachen töten, fremde Länder bereisen und mit wahren Gefährten allerlei Abenteuer bestehen.

Und jetzt war alles dies eingetreten! Aber um welchen Preis? Er hatte kein wirkliches Heim, keine Familie, vor allem keine Ruhe. Ganz stimmte das nicht. Elkon war seine Familie, das war es dann aber auch. Ruhe gab es, seitdem er dem geschwätzigen Zwerg begegnet war, nicht mehr. Elkon konnte nicht eine Minute still sein. Ohne Unterlass berichtete er von ihren Abenteuern und was noch alles kommen würde. Nur im Kampf war er ganz Maschine. Ob er mit Sinn und Verstand kämpfte oder ob seine Urinstinkte überhand nahmen hatte Skolas, der Elf, noch nicht herausgefunden. Elkon wusste es wahrscheinlich selber nicht. Wenn die ungleichen Gefährten nicht gerade gegen Lohn einen Auftrag übernommen hatten, dann verdienten Sie sich Ihr Brot in den Kampfarenen der Städte.

Hier konnten Sie ihre Künste in Schaukämpfen darbieten. Elkon hielt dies für die beste Möglichkeit "nicht aus der Übung" zu kommen. Skolas vermutete, weil er meistens gewann. Die Schaukämpfe verhalfen der Intensivierung der eigenen Fähigkeiten. Problematisch wurde es nur bei Turnieren. Meistens hiessen die Endgegner Elkon und Skolas. Da Skolas im Kampf bei seinem Gegner nur geringfügig zwischen Freund und Feind unterschied endete es häufig so wie dieses Mal. Skolas hatte eine schmerzhafte Lektion erlitten und der Zwerg amüsierte sich königlich.

Sicher, Elkon würde sein Leben für Skolas hergeben, so wie Skolas ohne zu zögern in die offene Klinge spränge um Elkon zu retten - aber das hier war hart. Elkon hatte ihm einmal erklärt das es nur einen Weg gäbe ein hervorragender Kämpfer zu werden, und das wäre der echte Kampf.

Nach zwei Tagen zeugten nur noch die Schrammen und Flecken von seinem "unwohlsein". Er hatte diese Ruhe fast genossen. Es war klar das Elkon, sobald es ihm wieder besser ginge zum Aufbruch drängen würde. Fast 5 Tage an einem Ort - das nannte Elkon schon sesshaft werden. Elkon war ein komischer Kautz. Für einen Zwerg war er ausserordentlich reisewütig. Nie käme es diesem in den Sinn in Bergen nach Edelmetallen oder Diamanten zu suchen, geschweige denn eine Stadt zu bauen. Viel zu langwierig diese unterfangen. Seine Vorstellung von einem guten Leben war es bei einem guten Humpen Meet seine Geschichten zu erzählen - jedem der diese hören wollte oder nicht. Und damit er dies auch weiterhin konnte und ihn niemand einer Lüge bezichtigen würde sorgte er dafür, das er immer wieder neue Geschichten erlebte.

Er ging auf Drachenjagden, schloss sich als Söldner gegen Lohn den Horden an oder beseitigte einfach nur eine Wolfsplage. Es war ihm egal was kam - hauptsache es gab genügend Sold um seinen Meet und eine gute Mahlzeit zu finanzieren und eine neue Geschichte.

Nur eine Geschichte erzählte er nie - und das war die, wie sich Skolas und Elkon kennen gelernt hatten.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Er fühlte sich stark. Seitdem Elkon sich dem Söldnertrupp angeschlossen hatte waren gute Kämpfe gewesen. Jetzt ging es darum ein Lager der Elfen zu überfallen. Diese Spitzohren hatten sich wohl zu nahe an die Stadt des Auftraggebers gewagt. Auftraggeber? Wer war das eigentlich? Es interessierte ihn nicht. Er hatte gelernt nicht zuviele Fragen zu stellen. Stimmte die Bezahlung? War genug zu essen und Meet vorhanden? Wurde dieAusrüstung nach dem Kampf kostenlos erneuert? - Wenn dies mit ja beantwortet werden konnte war er dabei. Was scherte ihn, worum es ging?

Es war ein Job - und er war gut in seinem Job. Wenn sich jemand mit ihm anlegen wollte / nun gut, sollte er es versuchen. Lieber ein gutes und kurzes Leben als Langeweile. An den Lagerfeuern gab es gute Geschichten. Die Gesellen waren ganz nach seinem Geschmack. Drei, vier richtige Kameraden in der Truppe reichten. Einer hielt dem Anderen den Rücken frei und dann sollten sie kommen. Er zählte schon lange nicht mehr die getöteten Feinde. Warum auch?

Sie schlichen sich in der Dunkelheit auf das Lager zu. Ein Zischen neben seinem Ohr - ein Lufthauch auf seinem Haar. Der Mensch halb links neben ihm schrie auf und fiel rücklings in den Modder. "Achtung - wir sind entdeckt" - sofort duckte er sich hinter einen mächtigen Baum zu seiner Linken. Die Äxte waren in Sekundenbruchteilen aus den Schlaufen an seinem Gurt herausgezerrt. Der Lederriemen des Helmes im gleichen Augenblick geschlossen. Er liebte diese Sekunden vor dem Kampf.

Sein Blickfeld schärfte sich - jetzt konnte er die Wühlmäuse im Boden atmen hören. Die Zeit dehnte sich aus - jede seiner Handlung schien wie in Zeitlupe zu vergehen. Seine gesamten Sinne waren fast schmerzhaft geschärft. Jetzt fühlte er das er lebte. ENDLICH.
Nun gab es kein zurück.

Er rollte sich hinter seinem Versteck hervor. Der Pfeil war nicht weit vor ihnen abgeschossen worden. Diese verflixten Spitzohren hatten verdammt scharfe Augen, auch im Dunkeln. Er wusste das er jetzt losmusste. Die Söldner formierten sich - die Elfen warteten auf den Angriff - aber keiner rechnete mit dem einzelnen Angreifer. Das Blut pochte in den Schläfen und seine kurzen Beine flogen über den schlammigen Boden.

Bei dem Elf konnte es sich nur um einen Vorposten gehandelt haben. Ein weiterer Pfeil schoß auf seine Seite in Brusthöhe auf den Harnisch. Genau dort hatten die Meister zum Schutz der inneren Organe verstärkte und gehärtete Platten eingesetzt. Außer einem blauen Fleck würde er nicht viel zurück behalten. Er hatte den Pfeil kommen sehen - langsam, unendlich langsam war er auf ihn zugeglitten.

Jetzt war er bei dem Schützen. Er sprang vor, schlug mit der Axt in Richtung des rechten Beines und warf sich nach vorne. Die Axt verfehlte (was war los, schlief er?). Der Elf hatte seine Kurzschwerter gezogen. Der Hieb in seine Richtung rutschte am blanken Helm ab, wurde umgelenkt und schnitt ihm in die Wange. Blut lief aus der Wunde. Er rollte über die Schulter ab, wendete im Sprung und hieb beide Äxte in Richtung Kopf des Elfen. Dieser wich der linken Axt durch eine Rechtsdrehung aus. Der zweiten Axt konnte er nichts entgegensetzen. Sie schlug in den Hals ein und fällte den Elfen wie eine junge Birke. Im fahlen Mondlicht sah Elkon die Schwerter und die leblose Gestalt zu Boden sinken. Hinter ihm ein Geräusch.

War der Hundesohn doch nicht alleine? Er duckte sich, die blutverschmierte Axt mähte in einer langen, kreisartigen Bewegung alles nieder was in ihrer Reichweite war. Ein lautes Wiehern gefolgt von einem krachenden Geräusch das ein fallender, schwerer Körper machte war die Folge. Er erkannte ein Ross das sich auf dem Boden wälzte. Er warf seine Axt dem Tier in den Schädel, es sollte sich nicht quälen. Sofort war Ruhe. Er bestieg den Kadaver und brach die Axt aus dem Kopf des Tieres, wischte das Blut an dem Fell ab und lauschte. Kein weiterer Ton. Es musste sich um einen Vorposten gehandelt haben. Aber Vorposten waren miteinander in Verbindung. Sicherlich war ihr Kommen bemerkt worden.

"Verdammt noch mal Elkon, was soll das du Sohn einer Hündin?" - er hatte den Truppführer ganz vergessen. "Hoffentlich erwischen sie dich beim nächsten Mal. Hat dir irgendwer den Angriff befohlen? Wir brauchten ihn lebend, woher sollen wir jetzt wissen wieviele es sind? Das nächste Mal werde ich dich eigenhändig erledigen." Mit einem Schlag der flachen Rückhand schlug der Ork auf sein Gesicht. Die Wunde, die der Elf ihm zugefügt hatte platzte weiter auf und Blut spritzte ihm vom Gesicht.

Nein, er würde jetzt nicht darauf reagieren. Orks traten nur in Gruppen auf. Er war umzingelt und sie warteten nur auf die Möglichkeit ihm zu zeigen was sie konnten. Wenn er jetzt etwas unternahm hatten sie ihren Grund. Aber vergessen - nein, das war nicht seine Art!

Plötzlich waren sie von hellem Rauch umgeben. Eine Falle - die Elfen hatten Öl in einer Art Kanal gefüllt und sie direkt in diese Falle gelockt. Nachdem die Elfen nun einen brennenden Pfeil in das Öl geschossen hatten schlugen hohe Flammen um sie herum. Im gleichen Moment schlugen Pfeilhagel auf sie herab. Die Oger mit ihren großen Schilden schirmten den Trupp so gut es ging ab. Etliche fielen jedoch wie Nadelkissen gespickt bei diesem Angriff. Bei dieser Witterung und mit den geringen Mengen an Öl dauerte es keine paar Minuten bis das Feuer weit genug heruntergebrannt war. Es diente lediglich dem Überraschungsangriff, und das war auch gelungen. Viele Söldner lagen leblos auf dem Boden. Pfeile durchbohrten die toten Körper. Eine gute List, die musste man sich merken.

Der Truppführer stürmte nach vorne, jetzt gab es keine Zurückhaltung mehr. Die Söldner folgten mit lautem Geschrei und kurze Zeit später kam es zum Handgedränge. Man durfte die Spitzohren nicht unterschätzen. Sie waren schnell, und diese hier auch ungewöhnlich entschlossen.

Elkon hatte keine Augen und kein Ohr für seine Umgebung. Er näherte sich seinem nächsten Gegner. Der auf ihn herabsausende Speer wurde mit einer wegwischenden Bewegung seines linken Armes durch die Axt abgewehrt. Die rechte Hand hieb seine Waffe direkt über der Gürtelschnalle des Elfen in dessen Körper und zerteilte diesen fast. Im Vorwärtslauf visierte er die nächsten Gegner an. Sie standen vor ihm und er duckte sich unter den Hieben der Schwerte hinweg. Er rollte sich und streckte die Arme aus. Zwischen den Gegnern hindurch drehte sich der Körper, die herausragenden Äxte trennten jeweils ein Bein der Angreifer in Kniehöhe. Am Ende der Rolle sprang der Zwerg auf und hieb die Äxte in einer Aufwärtsbewegung den Elfen in den Torso.

Ein starker Schmerz in der linken Schulter ließ ihn erschauern. Eine Speerspitze hatte sich durch den Harnisch gebohrt und stak in seinem Körper. Er ließ sich zur Seite fallen und wich so dem Speer eines Angreifers aus. Ein Fusstritt nach vorne und die Kniescheibe des Angreifers knackte. Im Fall erwischte diesen die hochschnellende Axt des Zwerges.

------------- später mehr
Nach oben Nach unten
RoterBaron

RoterBaron


Anzahl der Beiträge : 78
Anmeldedatum : 02.03.08

Charakter
Rasse: Mensch
Geschlecht: Männchen
Beruf: Alchemist

Bleibt wachsam Empty
BeitragThema: Bleib wachsam - Teil 2   Bleibt wachsam Icon_minitimeMo März 24, 2008 9:25 pm

Er merkte das die Kraft seines Körpers schwand. Um ihn herum tobte die Schlacht. Seine Axt, mit der er den letzten Elfen niedergestreckt hatte, war am Schaft zerbrochen. Dieser verflixte Hund hatte mit seinem Körpergewicht eine seiner Waffen zerstört. Nun denn, mit der linken Hand würde er in dieser Schlacht nichts mehr anfangen können. Er würde nicht aufgeben. Vor sich sah er den Truppführer, den Ork - der ihn gedemütigt hatte. Er war alleine, nicht durch seine Kumpane geschützt, und die Möglichkeit war gut. Es würde ein fairer Kampf werden, schließlich hatte er nur einen Arm zur Verfügung um dieses Schwein zu schlagen - aber das würde reichen. Der Ork war gerade mit einem jungen Elf beschäftigt, die Keule, die er schwang, war auf dessen Kopf gezielt und würde diesen sicherlich zerschmettern.

Elkon fing den Schlag ab. Der Hund sollte gefälligst wissen wer ihn tötete. Ein Axt in den Rücken des Gegners war nicht seine Art. Verdutzt blickte der Ork auf ihn. Ein Wutschrei entrang sich seiner Kehle.

"Jetzt ist Schluß du Idiot - Dich mache ich fertig" - mit diesen Worten riss der Ork seinen Schild hoch und traf Elkon unvermutet unter das Kinn. Knochen knackten und ein Zahn brach. Der fahle Geschmack von Blut wurde von seiner Zunge wahrgenommen. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Der Ork erhob die Keule und ließ sich mit seinem Gewicht auf den Zwerg fallen. Elkon stemmte die Beine in die Luft und katapultierte den Körper des Angreifers hinter sich. Mit schmerzverzerrtem Gesicht kamen Sie wieder auf die Beine. Der Ork raste vor Wut. Er war seinen Schild fort und ergriff die Keule mit beiden Händen. Mit dem Fuß trat er dem Zwerg gegen den Kopf. Geschützt durch den Helm und seinen harten Schädel verfehlte dieser Tritt jedoch seine Wirkung.

Elkon nutzte die kurze Blöße des Orks und warf seine Axt direkt in den weichen Unterleib des Orks. Dieser schrie vor Schmerz auf, sein Kampfeswille war jedoch nicht erloschen. Er erhob die Keule zum letzten Mal und ließ diese auf den wuchtigen Körper seines Gegners schnellen. Elkon gelang es im letzten Augenblick sich auf den Bauch zu rollen. Daher wurde lediglich sein hart gepanzerter Rücken getroffen. Der Aufprall war heftig.

Ein noch nie gefühlter Schmerz explodierte in seinem Kopf. Die Schulter musste explodiert sein und sein Rückgrat war sicherlich gebrochen. ER WAR IN EINEM GUTEN KAMPF GEFALLEN. Das wäre eine Geschichte für ein gutes Glas Meet. Seine Sinne schwanden.

Als er trotzdem erwachte stellte er fest das seine Schulter doch noch da sein musste. Sie schmerzte höllisch, aber die Speerspitze war nicht mehr da. Seine Kameraden mussten ihn gefunden haben. Manchmal war es eben doch gut in der Gruppe zu kämpfen. Er hörte leichtfüssige Schritte auf sich zukommen. Seine Sinne waren sofort wieder geschärft. Der Schmerz verschwand im Hintergrund. Er griff nach seinen Äxten - die Schlaufen waren leer.

Zwei Spitzohren beugten sich über ihn. Sie gossen ihm eine Flüssigkeit in die offene Wunde an der Schulter die erneut eine Explosion in dieser hervorruf. Deswegen hatten sie ihn also am Leben gelassen. Er würde nichts sagen, nicht einmal unter der schlimmsten Folter. Nicht, weil dies seinem Ehrgefühl widersprach, (das hätte ihn nun sicherlich nicht gestört), einfach nur weil er nichts wusste. Es hatte ihn nicht interessiert warum diese Spitzohren vernichtet werden sollten. Warum auch?

Der Schmerz in der Schulter ließ rasch nach. Seine Muskeln entspannten sich. Ein Spitzohr legte ihm tatsächlich einen Verband um; was sollte das jetzt? Verflixte weibische Elfen, man wusste nie was als Nächstes kam. Er bekam eine warme Flüssigkeit zu trinken. Nicht viel mehr als ein Kinderbrei, aber es vertrieb die Kälte im Körper. Nun gaben Sie ihm seine zerbrochenen und schartigen Äxte zurück. Wollten sie ihn verhöhnen? Er würde ihnen zeigen zu was auch ein verletzter Zwerg in der Lage war.

"Herr Zwerg, Ihr müsst Euch ausruhen bevor wir aufbrechen. Eure Wunde wird sich zwar nicht weiter verschlimmern, aber sie wird Euch noch eine ganze Weile behindern. Wir müssen hier weg, wer weiss ob noch weitere Unholde auf dem Weg zu uns sind. Die Schlacht hat viele unserer Recken getötet; ein ehrenvoller Tod der mit der Vernichtung unserer Feinde belohnt wurde" sprach ein Spitzohr vertraut zu ihm.

Sollte ihm klar werden das er auf keine Hilfe zu hoffen hatte und das man ihn vor den Heerführer der Elfen bringen würde? Im Moment schien ihm keine direkte Gefahr zu drohen und der Weibsmann hatte Recht, er musste sich für seinen nächsten und vielleicht letzten Kampf ausruhen. Eine halbe Stunde später kamen die zwei Spitzohren wieder und griffen ihn unter die Arme. Sie brachten ihn auf die Beine - stechende Schmerzen im Rücken und in der Schulter. Anschließend wurde er hochgehoben - nein, sie setzen ihn auf eines der Rösser. Er hasste reiten. Ein Zwerg hatte gesunde Beine und konnte immer weiterlaufen wenn es sein musste. Einer dieser Elfen setzte sich hinter ihn. Sicherlich war ein Dolch auf ihn gerichtet. Warum hätte man ihm sonst seinen Harnisch wegnehmen sollen wenn nicht um ihn verwundbar zu machen?

Er biss die Zähne aufeinander. Seine Zeit würde kommen, nicht jetzt - aber sie würde kommen.

Der Morgen graute als sich die kleine Gruppe auf den Weg machte. Er zählte 14 Pferde mit Spitzohren darauf. "Wir waren eine Gruppe von 44 Händlern auf dem Weg zur Hauptstadt um unsere Waren zu verkaufen und Vorräte für den Winter zu beschaffen. Da in dieser Gegend immer wieder plündernde Orkgruppen auftauchen hatten wir für unser Nachtlager Wachen aufgestellt und Ölfallen vorbereitet. So wurden wir zum Glück früh genug gewarnt. Da die Orks jedoch von Ogern unterstützt wurden haben unsere Ölfallen keine große Wirkung gehabt. Sie fielen wie die Tiere in unser Lager ein und töteten alles was ihnen in den Weg kam; Elf und Tier."

Jaja, diese Geschichte kannte er schon. Er war dabei gewesen, vergaß dieser Schwachsinnige das etwa oder wollte er an sein Gewissen plädieren?

"Just in dem Moment in dem der Orkhäuptling die Keule auf mich schmettern wollte grifft ihr in den Kampf ein. Ich verdanke Eurem Edelmut mein Leben. Meine Schuld für Eure Schmerzen werde ich vergelten. Wir konnten die Angreifer abwehren, aber um welchen Preis? 29 unserer Brüder sind gefallen und unsere Waren können wir nicht retten. Es wird ein harter Winter werden."

Hatte dieses Langohr gerade für seine Lebensrettung gedankt? Sollte er wirklich nicht alles mitbekommen haben?

"Was ist mit meiner Rüstung passiert?" fragte er den Elfen, "wo ist mein Harnisch?". "Wir mussten ihn entfernen um die Wunde an Eurer Schulter versorgen zu können. Auch waren die Rückenplatten stark verbogen und drückten auf die Wirbelsäule. Sicherlich werden wir in unseren Hallen etwas für Euch finden damit Ihr Euch standesgemäß kleiden könnt. Auch besitzen wir eine kleine Schmiede in der Ihr Eure Waffen sicherlich erneuern könnt."

Er wusste das man Elfen nicht trauen durfte, aber in dieser Stimme konnte er keinen Unterton erkennen.

Er würde wachsam bleiben müssen. ------------- später mehr
Nach oben Nach unten
RoterBaron

RoterBaron


Anzahl der Beiträge : 78
Anmeldedatum : 02.03.08

Charakter
Rasse: Mensch
Geschlecht: Männchen
Beruf: Alchemist

Bleibt wachsam Empty
BeitragThema: Re: Bleibt wachsam   Bleibt wachsam Icon_minitimeMi März 26, 2008 6:47 pm

Der Ritt ging durch hohe Wälder und saftige Weiten. Sie schienen es nicht eilig zu haben. Elkon hatte bisher geschwiegen. Er würde kein Gespräch mit dem Langohr anfangen. Nach einer Weile erkundigte sich dieser nach dem Zustand des Zwergen. "Herr Zwerg, was macht Eure Schulter? Der Orkspeer war tief und wir mussten ihn mit ziemlichem Aufwand entfernen". Orkspeer? Wieso hatte er einen Orkspeer in der Schulter gehabt?

Da dämmerte es ihm. Er hatte den Truppfüher ohne seine "Leibwache" im Kampf mit den Elfen gesehen. Hatte dieser etwa die anderen Hundsöhne angewiesen sich seiner zu entledigen? Immer wieder war es zu Unstimmigkeiten gekommen wegen seiner - na ja, sagen wir - eigenwilligen Art Befehle zu befolgen. Wahrscheinlich hatte dieser Wurm die gleiche Idee gehabt wie er, seine Handlanger konnten in dem Gewirr nur nicht richtig zielen.

"Mir geht es gut" war seine mürrische Antwort. Dennoch schien der Elf diese Antwort als Aufforderung für ein Gespräch zu verstehen. "Was brachte Euch in diese Gegend edler Zwerg? Wenn ihr nicht gewesen wäret würde ich nicht mehr unter dieser Sonne weilen." "Ich heiße Elkon, und was ich hier mache geht nur mich etwas an! Seid ihr sicher, das meine Rüstung in Eurem Dorf wieder hergestellt werden kann? Ein paar neue Äxte sind auch dringend von Nöten". "Habt Geduld, wir werden alles zu Eurer vollen Zufriedenheit fertigen können."

Am dritten Tage nach dem Kampf erreichten Sie einen alten Wald mit hohen Bäumen. Hier schien die Sippe von Skolas zu hausen. Sie stiegen von den Pferden und begaben sich in Hütten auf dem Boden. Bisher hatte Elkon immer gedacht das alle Elfen in Bäumen wohnten, wie die Affen. Die Hütten waren gemütlich eingerichtet und boten in der Mitte Platz für ein Feuer dessen Rauch durch eine Art Abzug entweichen konnte. Abends gab es zu Ehren Elkons ein Festmahl, war er doch der Retter eines Sippenmitgliedes.
Die Herzlichkeit der Elfen ließ Elkon nachdenklich werden. Niemals hatte er sich Gedanken gemacht über die Auswirkungen seines Tuns. Warum auch? Es war im gut ergangen und nur das zählte.

Aber diese Sippe wusste das ein harter und strenger Winter mit wenig Vorräten vor ihnen lag - und dennoch statteten sie zu seinen Ehren ein solches Fest aus. Es mangelte an nichts. Ein guter Wein (nicht zu vergleichen mit einem vernünftigen Humpen Meet aber besser als nichts) und Früchte und Fleisch waren in ausreichenden Mengen vorhanden. Sie priesen seinen Mut und dankten den Göttern dafür, das er im richtigen Augenblick aufgetaucht war. Die Kinder, nur drei im gesamten Dorf, sahen ihn erfürchtig an und ahmten seinen Mut nach.

Noch nie hatte er sich so elendig gefühlt. Er hatte was er brauchte. Waffen und Rüstung würden ihm erstellt werden. Nahrung und Trinken gab es im Überfluß. Man bewunderte ihn und jeder wollte seine Geschichten über seine Abenteuer erfahren. Und er?
Er hatte Teile dieser friedliebenden Sippe die sich als Händler verdingten abgeschlachtet, ohne Sinn und Verstand und ohne Skrupel.

Es dauerte fast zwei Wochen bis seine Wunden so gut verheilt waren das sie ihn nicht weiter beeinträchtigten. Die Äxte und auch seine Rüstung waren erneuert worden. So ging er eines Morgens zu Skolas und erbot sich mit diesem zusammen auf Jagd zu gehen um die Lager vor der Kälte zu füllen.

Er würde seine Schuld begleichen. Wenn es die Möglichkeit der Sühne gab so würde er diesen Weg begehen. Koste es, was es wolle.
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Bleibt wachsam Empty
BeitragThema: Re: Bleibt wachsam   Bleibt wachsam Icon_minitime

Nach oben Nach unten
 
Bleibt wachsam
Nach oben 
Seite 1 von 1

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Mercaturia :: Geschichten & Legenden-
Gehe zu: